In nachfolgendem Interview erklärt Marius Gorczyca, Leiter Verkauf & Anlagen-Engineering, warum mit ASCO der richtige Zulieferer gefunden wurde und wie die Realisierung des Grossprojektes aussieht.
Bitte erklären Sie uns, worum es bei dem neuen Projekt geht.
In Zusammenarbeit mit der Bioraffinerie Alco Bio Fuel (ABF) werden die Industriegasehersteller Messer und das belgische Gaseunternehmen IJsfabriek Strombeek zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Belgien beitragen. Gemeinsam investieren sie am Standort von Alco Bio Fuel im Hafen von Gent 15 Millionen Euro in eine neue Kohlendioxid-Rückgewinnungsanlage. Die neue Anlage soll in etwa einem Jahr, im Sommer 2016, in Betrieb gehen und dann die umweltfreundliche Rückgewinnung und Aufbereitung von rund 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr übernehmen. Die hierfür benötigte Anlagentechnologie wird gänzlich von ASCO gestellt werden.
Erläutern Sie bitte kurz die Vorteile einer solchen Rückgewinnungsanlage.
Aufgabe der neuen ASCO Anlage wird es sein, das bei der Ethanolgärung freigesetzte CO2-Gas rückzugewinnen, aufzubereiten, zu reinigen und zu verflüssigen. Auf diese Weise werden die CO2-Emissionen um 100.000 Tonnen pro Jahr reduziert und die Firma ABF kann ihre CO2-Bilanz um ein Vielfaches verbessern.
Warum fiel der Entscheid Ihrer Meinung nach auf eine CO2-Rückgewinnungsanlage von ASCO?
Wie ja bereits bekannt, wurden letztes Jahr die Geschäftsbereiche zum Bau von Anlagen zur Produktion von CO2-Rückgewinnung sowie Trockeneistechnik von der deutschen BUSE Gastek GmbH & Co. KG in die ASCO KOHLENSÄURE AG integriert. Dank dieses Zusammenschlusses konnten Synergien effizient genutzt und das gemeinsame Know-how sowie das Produktportfolio erweitert und ausgebaut werden. Speziell auf dem komplexen Gebiet der CO2-Rückgewinnung können wir nun den wachsenden ökonomischen und ökologischen Kundenbedürfnissen mit innovativen Lösungen gerecht werden und eben auch solche Grossprojekte, mit Kapazitäten von über 100.000 Tonnen CO2-Rückgewinnung pro Jahr, realisieren.
Können Sie uns ein paar Worte zur Realisierung sagen?
Der Startschuss für dieses Projekt erfolgte bereits im Mai diesen Jahres. Das Besondere hierbei ist, dass ASCO ebenfalls die Montage der Anlage übernimmt und diese als so genannten „Turn Key“ liefert. Wir erwarten, dass der Kunde bereits im Sommer 2016 mit der CO2-Rückgewinnung beginnen kann.
Was genau ist alles im ASCO Portfolio für Anlagentechnologie enthalten?
Mit unserem starken Engineering-Team sind wir in der Lage, praktisch alle Marktbedürfnisse im Bereich CO2-Produktion- und Rückgewinnung abdecken zu können. ASCO bietet Lösungen für verschiedenste CO2-Quellen, seien es natürliche Quellen, Rauchgas aus Verbrennung fossiler Brennstoffe, Brauerei- und andere Fermentationsprozesse, Abgase aus Ammoniak-, Wasserstoff- oder Ethylenoxidproduktionen oder zahlreiche andere industrielle Quellen. Die Anlagenkapazität liegt hier, abhängig vom Typ der Installation, zwischen 35 kg/Std. bei Versuchsanlagen und bis zu 15.000 kg/Std. bei Grossanlagen für die Gasindustrie. Gerade in diesem Monat sind wir dabei eine unserer Anlagen, mit eine Tageskapazität von 360 MT/D, für einen Gasekunden in der Kaukasusregion in Betrieb zu nehmen.
Was sind ASCOs individuelle Erfolgsfaktoren?
„All about CO2“ – unser Kredo sagt eigentlich schon alles. Wir widmen uns ausschliesslich diesem Gas und zwar in allen Facetten und Varianten. Unsere komplette Produktpalette rund um CO2 und Trockeneis beinhaltet ebenso Spezialprojekte, Sicherheitskonzepte, Schulungen und Beratungen. Schlichtweg alle Bestandteile, um ein CO2-Projekt zum Erfolg zu führen. Ein ebenfalls wichtiger Erfolgsfaktor ist die Betreuung unserer Kunden nach Abschluss der Projekte durch unseren Kundendienst. So gewährleisten wir eine nachhaltige und hohe Kundenzufriedenheit.
Ist das aktuelle Projekte eine Ausnahmeerscheinung hinsichtlich des Nachhaltigkeitsgedankens oder hat sich der industrielle Umgang mit CO2 in den letzten Jahren verändert?
Der Trend geht ganz klar immer mehr in Richtung CO2-Rückgewinnung aus bereits vorhandenem Rauchgas bzw. vorhandenen natürlichen Quellen, nicht zuletzt wegen der ökologischen Vorteile einer geringeren CO2-Emission. Selbstverständlich spielen für die Unternehmen auch wirtschaftliche Faktoren wie beispielsweise die geringeren Betriebs- und Herstellkosten bzw. die Unabhängigkeit von externen CO2-Lieferanten eine entscheidende Rolle. Es darf natürlich nicht ausser Acht gelassen werden, dass wir die unterschiedlichsten Märkte weltweit bedienen. Doch selbst in Drittwelt- und Schwellenländern werden sich Unternehmen immer mehr über die Möglichkeiten bewusst, CO2 aus verschiedensten Abgasquellen rückzugewinnen anstatt es selbst zu produzieren – definitiv ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um nachhaltig den CO2-Ausstoss zu reduzieren.
Ausblick: Wie wird sich der Markt Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln? Wie genau sieht ASCOs Rolle dabei aus?
Zukünftig werden sich Unternehmen immer weniger der Wichtigkeit des Nachhaltigkeitsgedankens verweigern können. Aus unserer Sicht sind die CO2-Rückgewinnungsmöglichkeiten und die ökologischen Ansätze fest miteinander verbunden und die Weiterentwicklung dieser Technologien hat für ASCO höchsten Stellenwert. Wir sind weiterhin expansionsorientiert und verfolgen diverse Projekte, vor allem auf dem Gebiet der CO2-Rückgewinnung. Für uns ist es von grösster Bedeutung, unseren Kunden Möglichkeiten aufzuzeigen, CO2 auch von Quellen mit niedrigerem Reinheitsgrad, wie beispielsweise Rauchgas, vor Ort eigenständig rückgewinnen zu können. Unsere ASCOSORB CO2-Rauchgas-Rückgewinnungstechnologie bietet eine sehr energieeffiziente CO2-Produktion, welche sich sowohl ökologisch als auch kommerziell für Unternehmen rechnet. Dank des Zusammenschlusses mit BUSE können nun auch Grossprojekte, wie jenes am Hafen von Gent, realisiert werden.
Bildunterschrift: Marius Gorczyca, Leiter Verkauf & Anlagen-Engineering bei ASCO, steht Rede und Antwort zum neuen Grossprojekt einer 312 MTPD CO2-Rückgewinnungsanlage in Belgien sowie dem erweiterten ASCO Anlagenportfolio.